Ist Sake eigentlich vegan?


Ist Sake eigentlich vegan?

 

Sake, das traditionelle japanische Reisgetränk, erfreut sich weltweit wachsender Beliebtheit. Ob zu Sushi, als edles Geschenk oder einfach zum Genießen in geselliger Runde – das fermentierte Getränk mit seiner milden, aromatischen Note ist nicht nur in Japan ein fester Bestandteil der Genusskultur. Doch wie sieht es mit der Frage aus, ob Sake vegan ist? Immer mehr Menschen achten auf eine rein pflanzliche Ernährung und hinterfragen nicht nur die Zutaten ihrer Speisen, sondern auch ihrer Getränke. Die Antwort auf diese Frage ist jedoch nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint.

 

Die Grundzutaten von Sake

 

Um zu verstehen, ob Sake vegan ist, lohnt sich ein Blick auf die Herstellung. Die Grundzutaten von Sake sind:

 

Reis: Sake wird aus poliertem Reis hergestellt, der in Wasser fermentiert wird.

 

Wasser: Ein essenzieller Bestandteil, der je nach Region unterschiedlich mineralhaltig sein kann und den Geschmack beeinflusst.

 

Koji-Schimmelpilz (Aspergillus oryzae): Dieser Pilz wird verwendet, um die Stärke im Reis in Zucker umzuwandeln, der dann von Hefen fermentiert wird.

 

Hefe: Verantwortlich für die alkoholische Gärung.

 

Auf den ersten Blick erscheinen diese Zutaten rein pflanzlich. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail.

 

 

Nicht vegane Aspekte in der Sake-Produktion

 

Obwohl die Hauptzutaten vegan sind, gibt es einige Herstellungsmethoden und Zusatzstoffe, die Sake für Veganer problematisch machen können:

 

1. Klärung mit tierischen Stoffen

 

Wie bei der Wein- oder Bierproduktion kann auch bei der Sake-Herstellung eine Klärung notwendig sein, um Trübstoffe aus dem Getränk zu entfernen. Traditionell werden dabei oft tierische Hilfsstoffe verwendet, darunter:

  • Gelatine (aus Tierknochen oder Haut gewonnen)
  • Isinglass (Hausenblase von Fischen)
  • Eiklar (Eiweiß aus Hühner- oder Wachteleiern)

 

Diese Stoffe dienen dazu, Schwebstoffe im Sake zu binden und ihn klarer und optisch ansprechender zu machen. Auch wenn diese Hilfsstoffe nach der Filtration entfernt werden, kommen sie dennoch mit dem Getränk in Kontakt und sind daher für viele Veganer problematisch.

 

2. Verwendung von tierischem Aktivkohlefilter

 

Ein weiteres Problem kann die Filterung sein. In manchen Brauereien wird Aktivkohle verwendet, um Sake zu reinigen und einen bestimmten Geschmack zu erzielen. Einige Aktivkohlefilter werden aus Tierknochen hergestellt, was den Sake ebenfalls nicht vegan macht.

 

 

Gibt es vegane Sake-Sorten?

 

Ja, es gibt durchaus vegane Sake-Sorten! Viele moderne Brauereien haben auf pflanzliche Klärmethoden umgestellt oder verzichten ganz auf die Klärung. Statt tierischer Klärungsmittel setzen sie auf alternative Verfahren wie:

  • Mechanische Filtration: Durch sehr feine Filter wird der Sake ohne tierische Hilfsmittel gereinigt.
  • Tonmineralien wie Bentonit: Diese natürlichen Mineralstoffe können Trübstoffe binden, ohne tierische Produkte zu nutzen.
  • Natürliche Sedimentation: Manche Sake-Produzenten lassen die Trübstoffe einfach von selbst absinken und filtern sie danach heraus.
  • Aktivkohlefilterung: Hierbei wird pflanzliche Aktivkohle genutzt, um den Sake zu reinigen, ohne auf tierische Bestandteile zurückzugreifen.

 

Wie erkennt man veganen Sake?

 

Leider gibt es in Japan keine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für vegane Sake-Produkte, sodass es nicht immer einfach ist, rein pflanzlichen Sake zu identifizieren. Hier einige Tipps, um veganen Sake zu finden:

 

  • Direkte Nachfrage beim Hersteller: Viele Brauereien geben gerne Auskunft darüber, welche Methoden sie verwenden.
  • Bio- oder Vegan-Siegel: In Europa und den USA gibt es einige zertifizierte vegane Sake-Produkte, die entsprechende Siegel tragen.
  • Ungefilterter Sake (Nigori-Sake): Dieser wird oft nicht geklärt und ist daher mit größerer Wahrscheinlichkeit vegan.

Japanische Premium-Sake-Sorten: Hochwertige Junmai-Sake (also Sake ohne Zusatz von Braualkohol) werden häufig ohne Klärung oder mit pflanzlichen Methoden hergestellt.

 

Sake kann also  vegan sein, muss es aber nicht. Während die Grundzutaten rein pflanzlich sind, können Klärungsmethoden, Filterstoffe oder bestimmte Zusatzstoffe tierischen Ursprungs sein. Wer sicherstellen möchte, dass der konsumierte Sake vegan ist, sollte sich entweder für Bio-zertifizierte oder explizit als vegan gekennzeichnete Produkte entscheiden oder direkt beim Hersteller nachfragen. Glücklicherweise gibt es immer mehr Brauereien, die sich für pflanzliche Methoden entscheiden, sodass vegane Sake-Liebhaber eine wachsende Auswahl haben.

 

von Bastian 

Go Sake - The Sake Brand