
Wie liest man eine Sake-Flasche?
Wer eine Flasche Sake in den Händen hält, steht oft vor einer Herausforderung: die Etiketten sind meist auf Japanisch und enthalten eine Vielzahl von Informationen.
Dieser Artikel hilft Euch, ein Sake-Etikett richtig zu lesen und die wichtigsten Details zu verstehen.
1. Grundlegende Informationen auf einer Sake-Flasche
Auf einer Sake-Flasche finden sich mehrere essenzielle Angaben, die Hinweise auf Geschmack, Herstellung und Herkunft des Sake geben.
Dazu gehören:
- Der Name der Brauerei (Shuzō Meishō, 酪造名称)
- Der Name des Sake (Shōhin Meishō, 商品名称)
- Die Art des Sake (Seishu no Shurui, 清酒の類類)
- Die Reispolierrate (Seimai Buai, 磨き涵える)
- Der Alkoholgehalt (Arukōru Bunryō, アルコール含量)
- Der Säuregrad (San-dō, 酸度)
- Der Nihonshudo-Wert (Nihonshudō, 日本酒度)
2. Die verschiedenen Sake-Typen erkennen
Es gibt verschiedene Sake-Typen, die sich durch Herstellungsweise und Zutaten unterscheiden.
Die häufigsten Kategorien sind:
- Junmai (純米): Reiner Sake, hergestellt nur aus Reis, Wasser, Hefe und Koji.
- Honjozo (本金述): Enthält eine geringe Menge hinzugefügten Braualkohols.
- Ginjo (君金七): Hergestellt mit poliertem Reis (≠60% des Reiskorns bleibt erhalten).
- Daiginjo (大君金七): Besonders hochwertiger Sake, Reis ist auf 50% oder weniger poliert.
- Nigori (涙酒): Ungefilterter Sake mit trüber Textur.
- Namazake (生酒): Unpasteurisierter Sake mit frischem Geschmack.
3. Die Reispolierrate (Seimai Buai)
Die Reispolierrate ist ein wichtiger Indikator für die Qualität des Sake. Je niedriger die Zahl, desto feiner wurde der Reis poliert, was zu einem eleganteren Geschmack führt.
Beispiel:
- 70% oder höher: Für Futsushu (Alltags-Sake)
- 60% oder weniger: Ginjo-Sake
- 50% oder weniger: Daiginjo-Sake
4. Der Nihonshudo-Wert (Süßegrad)
Der Nihonshudo-Wert gibt an, ob der Sake eher süß oder trocken schmeckt.
Dieser Wert wird auf einer Skala gemessen:
- -3 oder niedriger: Sehr süß
- -2 bis +2: Ausgewogen
- +3 oder höher: Trocken
5. Alkoholgehalt und Säuregrad
Der Alkoholgehalt von Sake liegt in der Regel zwischen 13-16%.
Der Säuregrad (San-dō) beeinflusst die Frische des Geschmacks:
- 0.7 - 1.3: Milder Sake
- 1.4 - 2.0: Kräftiger, vollmundiger Sake
6. Zusatzinformationen und Lagerung
MHD (Haltbarkeitsdatum): Meist auf der Flasche vermerkt, besonders wichtig für unpasteurisierte Sake.
Lagerungshinweise: Namazake sollte gekühlt aufbewahrt werden, während pasteurisierter Sake auch bei Zimmertemperatur haltbar ist.
Empfohlene Serviertemperatur: Manche Etiketten geben an, ob der Sake warm oder kalt besser schmeckt.
Eine Sake-Flasche zu lesen, kann anfangs herausfordernd wirken, doch mit etwas Übung lassen sich die wichtigen Informationen leicht entziffern. Besonders die Reispolierrate, der Nihonshudo-Wert und der Sake-Typ geben wertvolle Hinweise auf Geschmack und Qualität. Probieren Sie verschiedene Sake-Sorten aus und finden Sie Ihren persönlichen Favoriten!
von Bastian
Go Sake - The Sake Brand
Der Folgende Überblick der: The Japan Sake and Shochu Makers Association (JSS) aus
"&Sake: How to Enjoy Sake", Seite 26. und 27. hilft bei der Orientierung!